Zuletzt geändert am 24. März 2021 von Christina Brandstätter
Wusstest du schon, dass Chasmologie die Wissenschaft des Gähnens ist?
Nein? Schäm dich! Sowas muss man doch wissen…hahaha, kleiner Scherz am Rande. Ich habe dieses Wort – Chasmologie – davor auch noch nie gehört. Gähnen eine eigene Wissenschaft? Wirklich? Sogar einen eigenen Kongress gabs im Juni 2010. Erstaunlich.
Wenn du jemanden Gähnen siehst, woran denkst du? An Aufwärmübungen fürs Vorsprechen sicher nicht. Müdigkeit, Stress, Langeweile oder der Klassiker „Sauerstoffmangel“ werden sofort damit assoziiert. Fakt ist, Ursache und Zweck des Gähnens sind nicht eindeutig geklärt.
Bei Fischen z.B. vermutet man, dass häufiges Gähnen dazu dienen könnte, neues Wasser in den Nasenraum zu ziehen und so die Umgebung auf Geruchsstoffe zu prüfen. Stell ich mir für den Fisch weniger schmackhaft vor, wenn daneben gerade ein badender oder am Ufer stehender Mensch wildpinkelt.
Charles Darwin hingegen erwähnt in einem seiner Bücher, dass Paviane gähnen, um ihren Feinden zu drohen. Also Achtung bei der nächsten Safari – vielleicht gähnt der freundlich aussehende, nicht ganz so weit entfernte Pavian gar nicht?
Julian Huxley hat 1949 beschrieben, dass Ameisen nach dem Aufwachen erst ihren Kopf, danach ihre sechs Beine strecken und danach ihre Kiefer weit aufreißen, was wiederum ans Gähnen erinnert. Auch Gähnen aus Affekt oder emotionaler Spannung soll es geben. Diese und noch viele weitere lustige Anekdoten habe ich bei meinen Recherchen entdeckt, aber wirklich wissenschaftlich untermauert sind keine dieser Geschichten.
Achtung ansteckend!
Gähnt eine Person in deiner Nähe bzw. siehst du eine Person gähnen (Videochat), gähnst du vermutlich mit. Diese Fähigkeit ist angeboren: schon Säuglinge lachen, wenn sie angelacht werden und gähnen, wenn du es ihnen vormachst. Ähnlich schauts im Tierreich aus. Hier lassen sich nicht nur Artgenossen anstecken, sondern auch die Ansteckung von Mensch zu Tier funktioniert. Daraus resultiert die These, dass Empathie (Mitgefühl) ein Grund für die ansteckende Wirkung des Gähnens ist. Im Umkehrschluss hat der amerikanische Psychologe Steven Platek die These aufgestellt, dass Menschen, die weniger Gähnen, sich schlechter in andere Menschen hineinversetzten können.
Während der Recherche und dem Lesen dieses Wortes „Gähnen“ hab‘ ich gefühlte 1000x gegähnt. Bin ich müde? Nein! Bin ich gestresst? Nein. Bin ich gelangweilt? Ganz sicher nicht. Hab‘ ich Sauerstoffmangel? Seht selbst:
Dass wir heute noch die Hand vor den Mund halten, wenn wir Gähnen haben wir dem Mittelalter und seiner Hexenverfolgung zu verdanken. Im Mittelalter fürchteten die Menschen, dass beim Aufreißen des Mundes die Seele aus dem Körper entweicht und versuchten deshalb, sie mit ihren davorgehaltenen Händen zu (be)halten.
Ich bin Personal Fitness Trainerin, Groupfitnessinstructor, Skilehrerin, Bloggerin und liebe es, bewegt durchs Leben zu gehen. Ich bin neugierig, lerne gerne dazu und gebe mein Wissen und meine Erfahrung gerne weiter – genau das war auch der Startschuss für meinen Fitness Food & Lifestyle Blog. Schau dich hier ruhig in Ruhe um, berichte mir von deinen Erfahrungen, weis mich auf Fehlerteufel hin oder hinterlass mir gerne einen Kommentar.