Zuletzt geändert am 23. März 2021 von Christina Brandstätter
Die unten angeführte Organuhr entspringt nicht meiner Phantasie, sondern diese habe ich hier* nachgelesen und zusammengefasst. Die TCM – die Traditionelle Chinesische Medizin – betrachtet einzelne Symptome oder Wehwehchen nicht isoliert, sondern immer im Ganzen. Hier werden Körper, Seele, Geist und Umwelt als individuelle Einheit erfasst. Folglich wird Krankheit immer als Zusammenspiel von objektiven Befinden (Schulmedizin) und subjektiven Befinden gesehen.
Bestimmt hast auch du eine ganz eigene Meinung zu diesem Thema und das ist auch gut so. Ich finde, dass man allem erst einmal eine Chance geben sollte. Ich sage nicht, du musst dich an diesen Rhythmus halten, aber vielleicht ist es einen Versuch wert? Deinen Weg musst du ohnehin selbst finden und beschreiten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Der 24 Stunden Rhythmus des Körpers
- 1.1 Hochphase: Gallenblase – Ruhephase: Herz | 23-1 Uhr
- 1.2 Hochphase: Leber – Ruhephase: Dünndarm | 1-3 Uhr
- 1.3 Hochphase: Lunge – Ruhephase: Harnblase | 3-5 Uhr
- 1.4 Hochphase: Dickdarm – Ruhephase: Niere | 5-7 Uhr
- 1.5 Hochphase: Magen – Ruhephase: Kreislauf / Perikard (Herzbeutel) | 7-9 Uhr
- 1.6 Hochphase: Milz und Bauchspeicheldrüse – Ruhephase: Dreifacher Erwärmer | 9-11 Uhr
- 1.7 Hochphase: Herz – Ruhephase: Gallenblase | 11-13 Uhr
- 1.8 Hochphase: Dünndarm – Ruhephase: Leber | 13-15 Uhr
- 1.9 Hochphase: Harnblase – Ruhephase: Lunge | 15-17 Uhr
- 1.10 Hochphase: Niere – Ruhephase: Dickdarm | 17-19 Uhr
- 1.11 Hochphase: Kreislauf / Perikard (Herzbeutel) – Ruhephase: Magen | 19-21 Uhr
- 1.12 Hochphase: Dreifach Erwärmer – Ruhephase: Milz und Bauchspeicheldrüse | 21-23 Uhr
Der 24 Stunden Rhythmus des Körpers
Das Leben der Natur und aller Lebewesen ist vom zyklischen wiederkehrenden Wechsel der Jahreszeiten und vom ständigen Wechsel von Tag (Yang = Aktivität) und Nacht (Yin = Ruhe) bestimmt. Doch in unserer heutigen stressgeplagten Zeit gerät der Tages-Nachtrhythmus (Schlaf-Wach-Rhythmus) nur allzu leicht aus der Balance.
Der rhythmische Fluss des Qi (Lebensenergie) unterliegt Schwankungen – es gibt Zeiten stärkerer und schwächerer Aktivität. Im 24 Stunden Rhythmus strömt jeweils zwei Stunden lang besonders viel Qi durch einen bestimmten Meridian und das ihm zugehörige Organ. Die Ruhephase tritt jeweils genau zwölf Stunden nach der Phase erhöhter Aktivität ein. In dieser Zeit sollten die Organe möglichst wenig gestört werden. Nach der Lehre der Fünf Elemente beginnt die innere Uhr um drei Uhr morgens, wenn die Lunge ihre stärkste Aktivität entfaltet.
Hochphase: Gallenblase – Ruhephase: Herz | 23-1 Uhr
- Herzfrequenz, Blutdruck und Körpertemperatur werden heruntergefahren, der Stoffwechsel wird träge
- Während der Nacht regeneriert sich das Yin. Der Schlaf sorgt für Reinigung, Neuordnung, Aufbau und Erholung
- Die Augen werden schwächer, die Sehkraft lässt nach
- Wer jetzt nicht zur Ruhe kommt, trägt Probleme und Stress auch in den nächsten Tag mit hinein. Das Yin kann sich nicht regenerieren und der Yin-Mangel überschattet auch den Folgetag: Man ist fahrig und zittrig, wenig belastbar, gerät leicht ins Schwitzen, leidet unter Herzrasen und ist überdreht und unkonzentriert
- Besser, du stehst lieber zeitig auf, erledigst deine Dinge morgens. Jetzt gönn dir deinen wohlverdienten Schlaf, damit sich Körper und Geist entsprechend erholen können. Morgen ist auch noch ein Tag
Hochphase: Leber – Ruhephase: Dünndarm | 1-3 Uhr
- Kreislauf und Durchblutung laufen auf Sparflamme
- Mithilfe des Gallenblasen- und Lebermeridians werden Körper und Geist entgiftet
- Die Leber gewährleistet die Blutversorgung des aktiven Bewegungsapparates. Sie verteilt das Qi (Lebensenergie) und das Blut, das die Nährstoffe der Verdauungsorgane mit sich führt, im ganzen Körper. Die Haut regeneriert sich
- Zwischen zwei und drei Uhr nachts befindet sich die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit auf dem Tiefpunkt. Konzentration und Aufmerksamkeit lassen rapide nach. Wenn du jetzt noch mit dem Fahrzeug unterwegs bist, setzt du dich deshalb auch einem erhöhten Unfallrisiko aus
- Sorge dafür, dass die Tiefschlafphase möglichst störungsfrei verläuft, damit du den nächsten Tag frisch und ausgeruht beginnen kannst
Hochphase: Lunge – Ruhephase: Harnblase | 3-5 Uhr
- Zwischen drei und vier Uhr Nachts wird die höchste Menge an Melatonin ausgeschüttet. Das Hormon steuert den Schlaf-Wach-Rhythmus und sorgt für einen ruhigen Schlaf. Bei einem gestörten Melatoninspiegel können Schlafprobleme auftreten
- Die Nieren arbeiten jetzt auf Sparflamme
- Der Blutdruck unterliegt in dieser Zeit natürlichen Schwankungen, die durch den Biorhythmus gesteuert werden. Nachts sinkt der Blutdruck zunächst auf seinen niedrigsten Wert, der Körper kommt leicht ins Frösteln. Morgens zwischen vier und fünf Uhr steigt der Blutdruck dann wieder. Es besteht erhöhtes Infarkt- und Schlaganfallrisiko
- In dieser Nachtphase sammelt der Körper seine Kräfte für den kommenden Tag. Er erholt und regeneriert sich
Hochphase: Dickdarm – Ruhephase: Niere | 5-7 Uhr
- Die Körpertemperatur steigt langsam wieder und der Körper wechselt von der Regenerationsphase in die Aufwachphase
- Die beste Zeit, um geistigen und körperlichen Ballast loszuwerden. Sich von allem Überflüssigen, Belastenden zu trennen und das Energiesystem neu auszubalancieren
- Die Körperfunktionen werden aktiviert
- In dieser Zeit werden besonders viele Sexualhormone ausgeschüttet
Hochphase: Magen – Ruhephase: Kreislauf / Perikard (Herzbeutel) | 7-9 Uhr
- Die Hormonproduktion wird angekurbelt – das Stresshormon Cortisol erreicht seinen höchsten Wert
- Cortisol hat Einfluss auf den Fettstoffwechsel und Blutzucker, wirkt entzündungshemmend und bremst überschießende Immunreaktionen
- Der Verdauungsapparat wird aktiv, der Körper benötigt Nährstoffe
- Sanftes, aktives Morgenerwachen (z.B. Yoga, Pilates) bringt den Kreislauf in Schwung und erleichtert einen harmonischen Einstieg in den Tag
- Herz-Kreislauf-Medikamente erzielen morgens die nachhaltigste Wirkung
- Frühstücken ist wichtig. In dieser Zeit hat der Magen seine aktivste Phase, der Körper verbrennt so Kohlehydrate schneller und die Nahrung wird optimal verarbeitet
Hochphase: Milz und Bauchspeicheldrüse – Ruhephase: Dreifacher Erwärmer | 9-11 Uhr
- Vormittags ist die Adrenalinausschüttung am höchsten und die Durchblutung gesteigert
- Ab zehn Uhr ist unsere Konzentrations- und Lernfähigkeit am höchsten
- Günstiger Zeitpunkt für Arztbesuche und operative Eingriffe
Der Dreifache Erwärmer: wird keinem bestimmten Organ zugeordnet, sondern mehreren gleichzeitig.
Der obere Erwärmer erwärmt die Lungen und das Herz. Kontrolliert die Atmung.
Der mittlere Erwärmer beeinflusst Magen und Milz. Kontrolliert die Verdauung.
Der untere Erwärmer reguliert die Leber, die Nieren, den Dünn- und Dickdarm sowie die Blase. Kontrolliert die Ausscheidung und den Geist. Unterstützt das Lymphsystem und regelt die Körpertemperatur. Wirkt auch regulierend auf das autonome Nervensystem.
Hochphase: Herz – Ruhephase: Gallenblase | 11-13 Uhr
- Bis ca. zwölf Uhr hält die hohe Leistungskurve an, danach lässt die Aufmerksamkeit zusehends nach
Der Körper stellt sich auf Nahrungszufuhr ein und steigert seine Magensäureproduktion. Kohlehydrate und Fette werden jetzt optimal verdaut. Bedenke: besonders nach üppigen, schweren Mahlzeiten sinkt die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit - Die Hochphase des Herzens eignet sich gut für Kommunikatives – die ideale Zeit für Telefonate, Besprechungen oder Konferenzen
- Wenn sich mittags der Magen meldet, ist es Zeit für eine Essenspause. Das gibt wieder Energie und der Körper kann sich kurz erholen, damit du danach wieder fit und gestärkt durchstarten kannst. Vermeide körperliche Überanstrengung, Stress oder unnötige Hetze
- Damit der Funktionskreis Milz-Magen nicht überlastet wird, sollte deine Essenspause nicht zu reichhaltig ausfallen. Stichwort: Saisonale Angebote
Hochphase: Dünndarm – Ruhephase: Leber | 13-15 Uhr
- Hier kommt es nach der Nahrungsaufnahme zu einer erhöhten Enzymaktivität im Dünndarm: der Nahrungsbrei wird in Kohlehydrate, Fette und Eiweiß zerlegt
- Das Mittagstief zieht auch gerne ein Motivationstief nach sich: das Gehirn schüttet das Schlafhormon Melatonin aus und die Konzentrationsfähigkeit sinkt. Die ideale Zeit für eine kurze Regenerationsphase
- Ab 14 Uhr kündigt sich ein zweites Leistungshoch an
- Nachmittags läuft das Immunsystem auf Hochtouren und sorgt für die meisten Abwehrstoffe
- Gegen 15 Uhr ist das Schmerzempfinden geringer
- Um die Verdauung nicht zu beeinträchtigen, verzichte nach dem Essen auf intensive körperliche Anstrengung
- Um Müdigkeit und verminderte Konzentration zu überbrücken eignen sich hier kurze Telefonate und Routinearbeiten
- Wenn die Möglichkeit besteht bietet sich hier Power-Napping oder ein kurzer Spaziergang an, das schafft Distanz und ordnet Gedanken
Hochphase: Harnblase – Ruhephase: Lunge | 15-17 Uhr
- Der Blasenmeridian regt die Nierenfunktion an und führt zu einer vermehrten Urinausscheidung
- Schluckanzahl erhöhen! Durch die vermehrte Flüssigkeitsausscheidung solltet du jetzt noch mehr trinken (Wasser, ungesüßte Tees). Dadurch entgiftest du deinen Körper
- Gegen 16 Uhr steigt die Leistungskurve ein drittes und letztes Mal an. Wer bis jetzt Zeit vertrödelt hat oder andere Dinge erledigen musste, hat jetzt noch einmal die Gelegenheit richtig loszulegen um sein Tagespensum zu erfüllen
- Das Langzeitgedächtnis erreicht sein Nachmittagshoch
- Der Nachmittag eignet sich hervorragend, um sich auf Prüfungen vorzubereiten und konzentriert zu arbeiten
- Auch sportliche Aktivitäten sind empfehlenswert
Hochphase: Niere – Ruhephase: Dickdarm | 17-19 Uhr
- Die Leistungsfähigkeit lässt langsam nach, die Körperfunktionen gehen zurück. Entspannung setzt ein
- Ab 18 Uhr sollten auch Milz und Magen langsam zur Ruhe kommen, damit sie sich bis zum nächsten Morgen ausreichend regenerieren können
- Auch wenn du dich jetzt noch voller geistiger und körperlicher Energie fühlst, solltest du die Kraft zum Auffüllen der Nierenenergie nutzen. Die Nieren speichern das Qi – unsere Lebensenergie. Lass den Tag ruhig ausklingen und genieß die Zeit mit deinen Lieben
- Gute Zeit für Yoga und Meditation
- Iss abends nicht zu spät und eher leichte, warme Mahlzeiten wie z.B. eine Suppe. Sorge für Entspannung. Milz und Magen wissen es zu schätzen
Hochphase: Kreislauf / Perikard (Herzbeutel) – Ruhephase: Magen | 19-21 Uhr
- Ab 19 Uhr werden Puls und Blutdruck heruntergefahren. Der Körper stellt sich auf Ruhe ein und ist besonders harmoniebedürftig
- Auch der Magen tritt in die Ruhephase ein und sollte Zeit zur Regeneration haben
- Auch der Herzbeutel-Meridian ist besonders aktiv – er schützt das Herz vor schädlichen Einflüssen, steuert die Libido und stabilisiert den Kreislauf
- Die Verdauung befindet sich bereits in der Ruhephase und arbeitet nur noch im Schongang – Chips & Co sind eher kontraproduktiv. Aber auch Obst und Rohkost liegen schwer verdaulich im Magen und bilden belastende Gär- und Fäulnisstoffe
Hochphase: Dreifach Erwärmer – Ruhephase: Milz und Bauchspeicheldrüse | 21-23 Uhr
- Ab 21 Uhr erhöht sich die Melatoninkonzentration und führt zu einer erhöhten Schlafbereitschaft
- Die Verdauungsorgane gehen in die Regenerationsphase. Widerstehe Heißhungerattacken! Trink stattdessen einen Kräutertee – das entspannt die Verdauungsmuskulatur und lässt dich leichter schlafen
- Das Immunsystem ist besonders aktiv
- Weg mit Sorgen und Problemen! Bereite dich auf die Nachtruhe vor und gehe möglichst immer zur gleichen Zeit schlafen. Idealerweise vor 24 Uhr. Nur ein gesunder, ungestörter Schlaf verhilft zu einer gesunden Mitte.
- Viele Medikamente entfalten abends die beste Wirkung (z.B. Allergie- und Asthmamittel oder Mittel gegen Depressionen)
Ich bin Personal Fitness Trainerin, Groupfitnessinstructor, Skilehrerin, Bloggerin und liebe es, bewegt durchs Leben zu gehen. Ich bin neugierig, lerne gerne dazu und gebe mein Wissen und meine Erfahrung gerne weiter – genau das war auch der Startschuss für meinen Fitness Food & Lifestyle Blog. Schau dich hier ruhig in Ruhe um, berichte mir von deinen Erfahrungen, weis mich auf Fehlerteufel hin oder hinterlass mir gerne einen Kommentar.