Zuletzt geändert am 3. Dezember 2020 von Service-Team der DATEA
Wusstest du schon, dass unsere Zunge das am schnellsten heilende Körperteil ist?
Unsere Zunge ist ein längliches, von Schleimhaut überzogenes Muskelorgan. Die Zungenmuskulatur setzt sich aus mehreren, einzelnen Muskeln zusammen und zählt zum oberen Verdauungstrakt. Sie hilft uns beim Kauen, Schmecken, Schlucken und Sprechen. Auch für die Mimik spielt sie in einigen Kulturen eine wesentliche Rolle – so wird sie z.B. zum Ausdruck von Ärger oder Ekel, aber auch zur Begrüßung oder Ehrerbietung herausgestreckt.
Durch die zahlreichen Nervenenden ist wesentlich schmerzempfindlicher als die meisten anderen Körperteile. In der Antike und im Mittelalter wurden verschiedene Vergehen, die durch Sprechen begangen wurden, mit Verstümmelung, Herausreißen oder Abschneiden der Zunge bestraft. Mildere Formen waren das Durchbohren oder Versengen der Zunge, was wir heute als Piercen und Zungenspaltung / Tongue Split kennen.
Die Wundheilung funktioniert im Prinzip genau wie bei allen anderen Wunden. Sie verläuft in Phasen, die sich aneinanderreihen aber auch teilweise überscheiden. Grob gesagt verlaufen diese Phasen in vier Stufen:
- Exsudationsphase (ca. 1-8 Stunden nach der Verletzung) – Blutstillung
- Resorptionsphase (ca. 1.-4. Tag) – Wundreinigung & Infektbekämpfung
- Proliferationsphase (ca. 3.-10. Tag) – Aufbau von Granulationsgewebe
- Reparationsphase (ca. 7. Tag bis mehrere Monate) – Ausreifung, Neubildung Gewebe, Narbenbildung, Epithelisierung der Wunde
Je nach Größe und Art der Wunde dauert dieser Prozess im Normalfall ca. 14 bis 28 Tage. Chronische Wundverläufe können sich über Monate oder sogar Jahre hinziehen. Auch bestimmte Medikamente, Durchblutungs- oder Stoffwechselstörungen sowie Ernährungsgewohnheiten oder das Alter können zahlreiche Gewebsreaktionen beeinflussen und die Wundheilung verschlechtern.
Der Unterschied zur Zunge liegt darin, dass der Mundraum durch den Speichel immer Feucht gehalten und so permanent gereinigt wird. Deshalb verheilen Wunden im Mundraum schneller. Löcher von gepiercten Zungen wachsen oft schon wenige Stunden, nachdem der Schmuck entfernt wurde, zu.
Was bei Verletzungen / Entzündungen hilft
- Eispackungen! Direkt nach einer Verletzung schwillt die Zunge an. Das macht es natürlich noch leichter, sich gleich noch mal – ziemlich sicher – auf die verletzte Stelle zu beißen. Eis kühlt, tut gut und hilft gegen die Schwellung
- Spülungen mit Salzwasser helfen, Bakterien im Mund abzutöten. Salz hat zudem heilende Eigenschaften, was eine schnellere Wundheilung fördert
- Spülungen mit Wasserstoffperoxid (Apotheke). Wasserstoffperoxid ist ein kraftvolles Antiseptikum. Es entfernt Rückstände aus der Wunde und liefert Sauerstoff zu den Zellen, was wiederum beim Stoppen der Blutung hilft
- Auch Mundwasser kann helfen. Speziell nach dem Essen hilft es, die Wunde zu reinigen und Infektionen vorzubeugen
- Honig mit einer Prise Kurkuma. Honig & Kurkuma haben eine antibakterielle Wirkung
Sollte die Zunge allerdings – warum auch immer – stark und langanhaltend Bluten, ab zum Arzt.
Ich bin Personal Fitness Trainerin, Groupfitnessinstructor, Skilehrerin, Bloggerin und liebe es, bewegt durchs Leben zu gehen. Ich bin neugierig, lerne gerne dazu und gebe mein Wissen und meine Erfahrung gerne weiter – genau das war auch der Startschuss für meinen Fitness Food & Lifestyle Blog. Schau dich hier ruhig in Ruhe um, berichte mir von deinen Erfahrungen, weis mich auf Fehlerteufel hin oder hinterlass mir gerne einen Kommentar.