Zuletzt geändert am 3. Dezember 2020 von Service-Team der DATEA
Wusstest du schon, dass wir Menschen über 300 Gelenke haben?
Alle Gelenke zusammengezählt besitzt der Mensch ungefähr 360 Gelenkverbindungen. Eine erstaunlich hohe Anzahl, nicht wahr? Großteils nehmen wir doch nur die großen, bekannten und offensichtlichen Gelenke (Schulter, Ellbogen, Hand, Hüfte, Knie, Sprunggelenk) wahr. Und das meistens auch nur, wenn’s irgendwo drückt und schmerzt. Weniger bewusst sind uns die zahlreichen Gelenke der Wirbelsäule oder des Schädels. Dennoch ist jedes einzelne Gelenk essentiell für Beweglichkeit und Flexibilität.
Die Anzahl der Gelenke des Menschen hängt davon ab, ob man nur die „echten Gelenke“ zählt, oder auch sämtliche gelenkige Verbindungen mitzählt. Auch hier gibt’s natürlich unterschiedliche Angaben in der Literatur. Einige sprechen von 100, andere von 140 echten Gelenken. Auch bei der Gesamtanzahl (sowohl echte als auch unechte Gelenke) ist man sich nicht ganz einig. Hier bewegen sich die Zahlen zwischen 210 und 360.
Was ist ein Gelenk?
Ein Gelenk ist eine bewegliche Verbindung zwischen zwei oder mehreren knöchernen oder knorpeligen Strukturen. Dabei unterscheidet man so genannte „echte Gelenke“ (diskontinuierliche) und „unechte Gelenke“ (kontinuierliche).
Echte Gelenke (Diarthrosen / Synovialgelenk)
Auch wenn sich Gelenke voneinander unterscheiden, den charakteristischen Aufbau haben sie gemeinsam.
Charakteristisch für ein echtes Gelenk sind
- zwei Gelenkspartner
Der Gelenkkopf des einen Knochens und die Gelenkpfanne des anderen Knochens, welche beide mit einer Knorpelschicht überzogen sind. Die Knorpelschicht hält die Oberflächen glatt und sorgt dafür, dass die beiden Gelenkspartner nicht aneinander reiben. Außerdem hat er eine leichte Stoßdämpferfunktion und verteilt den Druck gleichmäßig. - ein Gelenkspalt
Er trennt die vom Gelenkknorpel überzogenen Gelenkflächen. In diesem Spalt befindet sich eine Flüssigkeit (Synovia). - eine Gelenkkapsel
Sie umschließt das Gelenk luftdicht und besteht aus einer äußeren (fest) und einer inneren Schicht (locker). Die innere Schicht enthält viele Nerven, Blutgefäße, manchmal auch Fettzellen und Zellen, die die Gelenksschmiere (Synovia) produzieren.
Zusätzlich besitzen Gelenke oft noch weiter Hilfsstrukturen (Sehnen, Bänder, Schleimbeutel, Menisken,…), welche das Gelenk in seinen Funktionen unterstützt.
Zu den echten Gelenken zählen z.B. das Hüft-, Schulter oder Kniegelenk. Durch den anatomischen Aufbau ermöglichen echte Gelenke mal mehr, mal weniger Bewegung und Flexibilität.
„Was weg ist, ist weg“
Die Synovia sorgt für die Ernährung des Gelenkknorpels, schmiert die Gelenkflächen und auch hat auch teilweise eine Stoßdämpferfunktion. Genau wie bei den Bandscheiben funktioniert der Flüssigkeitsaustausch – und damit die Ernährung des Knorpels – nur durch Be- und Entlastung → Bewegung. Nur durch diesen Vorgang wird der Knorpel ausreichend „durchsaftet“ und geschmiert. Im Umkehrschluss bedeutet das: bei ganz viel „nixtun“ bekommt dein Gelenk (welches auch immer) nicht genug Nährstoffe. Nicht genug Nährstoffe bedeuten auf lange Sicht Knorpelschäden (Chondropathia oder Chondorpathie). Natürlich können auch Überlastung und/oder Unfälle zu Knorpelschäden führen. Auch ich habe noch gelernt „einmal kaputt, war’s das“. Die gute Nachricht: heute weiß man es offenbar besser.
Unechte Gelenke (Synarthrosen)
Hier sind die Gelenkspartner über „Füllmaterial“ (Knorpel, Bänder, Sehnen, Bindegewebe) miteinander verbunden.
Ist die Wachstumsphase beendet, verschmelzen manche solcher ursprünglich knorpeligen oder bindegewebsartigen Verbindungen zu vollständigen knöcherne Strukturen (Synostose) – z.B. Kreuzbein, Becken.
Beispiele für unechte Gelenke:
- Verbindung zw. Rippen und Brustbein (Knorpelhaft)
- Verbindung zw. den Knochen des Schädels (Knochennaht / Suturen)
- Verbindung zw. Elle und Speiche (Bandhaft)
- Einkeilung der Zähne im Zahnfach (Gomphosen)
Im Gegensatz zu echten Gelenken lassen unechte Gelenke kaum Bewegung zu.
Hin, her, auf, ab, rundherum
Je nach Gelenkform (Kugelgelenk, Eigelenk, Scharniergelenk, Sattelgelenk,…) und Aufbau hat jedes Gelenk andere Funktionen und Bewegungsmöglichkeiten. Ohne Gelenke (und Muskeln wohlgemerkt, denn diese bewegen die Gelenke überhaupt erst) keine Bewegung. Wir wären völlig starr. Und nur durch Bewegung bleiben unsere Gelenke auch „geschmiert“. Also worauf noch warten…auf geht’s…
Ich bin Personal Fitness Trainerin, Groupfitnessinstructor, Skilehrerin, Bloggerin und liebe es, bewegt durchs Leben zu gehen. Ich bin neugierig, lerne gerne dazu und gebe mein Wissen und meine Erfahrung gerne weiter – genau das war auch der Startschuss für meinen Fitness Food & Lifestyle Blog. Schau dich hier ruhig in Ruhe um, berichte mir von deinen Erfahrungen, weis mich auf Fehlerteufel hin oder hinterlass mir gerne einen Kommentar.