Zuletzt geändert am 16. März 2022 von Christina Brandstätter
Die Tage werden wieder kürzer, die Nächte länger und die Stimmung gedrückter. Das liegt vor allem am nasskalten Wetter und dem Lichtmangel. Viele fühlen sich in dieser Zeit müde, erschöpft, antriebslos und leiden nicht selten an Konzentrations- und Schlafstörungen. Ich kann das gar nicht nachvollziehen. Warum das so ist, erkläre ich euch gerne.
Zum einen: ich liebe den Winter inklusive Wintersport. Die frische, kühle Luft…der weiße, fluffige Schnee (der heuer echt Mangelware ist)…das „Gratschen“ unter den Schuhen…diese ruhige, kraftvolle Ausstrahlung, wenn du hoch über den Wolken am Gipfel stehst und die Sonne genießt…jaaaa, in den Bergen lässt sich der große, gelbe, energiegeladene Glutmuggel (auch als Sonne bekannt) recht oft blicken.
Und zum anderen ist sowohl mein Körper als auch mein Hirn bei +30° out of order.
Diese Meinung / Einstellung teilen aber nur einige wenige mit mir. Das sind dann genau jene, die dem Winter-Blues ins Gesicht lachen und auch im Winter Spaß haben.
Inhaltsverzeichnis
Düstere Gedanken & miese Laune
Viele Menschen fühlen sich gerade in den Herbst- und Wintermonaten schlapp, haben keinen Elan, sind deprimiert. Weitere typische Anzeichen eines herannahenden (oder bereits ausgewachsenen) Winter-Blues sind Antriebslosigkeit, fast alles wird als mühsam und freudlos empfunden, Entscheidungen treffen ist ein Graus, morgens kommt man nur schwer aus dem Bett und möchte am liebsten den ganzen Tag schlafen, gesteigerter Heißhunger auf Süßkram & Co.
Das ändert sich schlagartig mit Frühlingsbeginn. Diese jahreszeitlichen, wiederkehrenden Veränderungen, die extreme Stimmungs- und Energieschwankungen auslösen, bezeichnet die Wissenschaft als saisonal abhängige Depression (SAD – haha, wie passend) aka Herbst- und/oder Winterdepression. Der Winter-Blues ist eine harmlosere Form der Winterdepression, gehört somit zu den milderen, weniger bedenklichen Verlaufsformen und wird auch als s-SAD (subsyndromale SAD) bezeichnet.
Rätselraten um Ursache
Die genauen Ursachen für den Winter-Blues sind noch unklar, aber Wissenschaftler vermuten, dass der zu wenig Tageslicht & Bewegung in den Herbst- und Wintermonaten dahintersteckt. Sowohl bei einer Depression, als auch beim Winter-Blues liegt ein Mangel an den Botenstoffen Serotonin & Noradrenalin (Glückshormone) im Gehirn vor. Diese Sorgen für gute Laune, Antrieb, Denken und Fühlen. Aufgrund des Lichtmangels im Herbst / Winter produziert der Körper nun mehr Melatonin.
Warum ich euch das erzähle? Auch Melatonin wird als Übeltäter in Betracht gezogen. Melatonin (Schlafhormon), welches u.a. in Zirbeldrüse aus Serotonin hergestellt wird, bewirkt, dass wir müde werden, sobald es dunkel wird. Es steuert also den Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen. Eine junge isländische Wissenschaftlerin hat herausgefunden, dass Melatonin bei Depressiven 2,4 mal so stark ausgeschüttet wird wie bei Menschen mit normaler Stimmungslage. Nachdem sie Menschen mit und ohne Depressionen verglichen hat, ist sie zu dem Schluss gekommen, dass Winterdepressionen keine psychischen, sondern biologische Ursachen haben.
Tipps gegen den Winter-Blues
Es sind oft die kleinen, einfachen Mittelchen, die Wunder wirken:
- Tageslicht tanken – auch wenn es regnet, bewölkt ist, stürmisch…raus an die frische Luft! UVA- und UVB-Strahlen dringen auch durch Wolken! (Hast du schon mal über einen 4-beinigen Begleiter nachgedacht? 1. Macht’s mit Hund eindeutig mehr Laune und 2. will dein treuer Freund bei Wind & Wetter bewegt und gefordert werden, no excuses. Aber dir nur deshalb einen Hund anschaffen halte ich für unklug, so ein Tierchen bringt allerlei Verpflichtungen mit sich und will gut überlegt sein).
- Bewegt durch den (Büro)Alltag – Treppe statt Lift, kleiner Strecken zu Fuß gehen, …
- Sport – der obligatorische Besuch im Fitnessstudio ist keine Voraussetzung, um Sport zu machen. Das kannst du auch Zuhause (online), in Gruppenkursen (auch online, wenn du das möchtest), mit Freunden, wo auch immer machen…nur mach es!
- Johanniskraut ist ein natürlicher Stimmungsaufheller. Achtung: In Kombination mit der Lichttherapie wirkt das Johanniskraut photosensibilisierend (Haut wird empfindlicher gegenüber „Sonnenlicht“ – Sonnenbrandgefahr, Juckreiz, Blasenbildung, lokale Schmerzen wie Brennen und Stechen)
- Der Berg ruft! Im Tal ist’s oft düster, nebelig, ungemütlich – über den Wolken hast du oft genau das Gegenteil. Ich spreche aus Erfahrung (Skilehrerin).
„Ich mag / kann nicht Skifahren“ – Skifahren kann man lernen. Wenn du nicht willst, geh spazieren, rodeln oder besuch eine urige Hütte, setz dich in die Sonne, genieß die frische Luft & das schöne Wetter und beobachte die Skifahrer. Oder nimm ein Buch mit. Sei kreativ. - Lichttherapie – dafür gibt es spezielle Lampen*, die ein sehr helles, weißes Licht ausstrahlen. Es wird allgemein eine Beleuchtungsstärke von 10.000 Lux in einem Abstand von ca. 50-60 cm vom Körper empfohlen. Das kannst du ganz gemütlich Zuhause vorm PC, beim Lesen oder beim Relaxen anwenden. Ca. 30-60 Minuten täglich, am besten morgens (soll besser wirken als abends).
Wenn du schon in dieser Energie-Abwärts-Spirale drinsteckst, ist es sicher nicht einfach, da wieder auszukriechen. Nicht einfach, aber sicher auch nicht unmöglich. Mit meinen Tipps und der nötigen Portion Kampfgeist & Willenskraft schlägst du den altbekannten, inneren Schweinehund in die Flucht und springst schon bald wieder voller Elan, Anmut und leicht wie eine Feder durch den Winter.
Haben dir meine Tipps geholfen? Oder hast du noch wertvolle Ergänzungen?
Ich bin Personal Fitness Trainerin, Groupfitnessinstructor, Skilehrerin, Bloggerin und liebe es, bewegt durchs Leben zu gehen. Ich bin neugierig, lerne gerne dazu und gebe mein Wissen und meine Erfahrung gerne weiter – genau das war auch der Startschuss für meinen Fitness Food & Lifestyle Blog. Schau dich hier ruhig in Ruhe um, berichte mir von deinen Erfahrungen, weis mich auf Fehlerteufel hin oder hinterlass mir gerne einen Kommentar.