Zuletzt geändert am 3. Dezember 2020 von Service-Team der DATEA
Wusstest du schon, dass Schlachtabfälle nicht nur als (Koch)Zutaten genutzt werden?
Im ersten Moment klingt das recht befremdlich. Abfälle als Zutat. Hm… Doch als Fleischfresser muss man sich – meiner Meinung nach – bewusst sein, dass Schnitzel & Co nicht auf Bäumen wachsen und dass Tiere aus mehr als nur Fleisch bestehen. Was also macht man mit Knochen, Blut, Fett, Haut, Gedärmen & Innereien?
Richtig! Man verwendet und verwertet sie. Und das nicht nur in der Küche. So wird z.B. aus
- Bauchspeicheldrüsen → Insulin für Zuckerkranke
- Fell / Haut → Leder; Auto- und/oder Textilindustrie
- Schweineborsten & Federn → L-Cystein; Wird oft in Bäckereien verwendete, um das Mehl leichter knetbar zu machen
- Füße, Sehnen, Knochen → Leim- und Gelatineherstellung; Gelatine wiederum wird für Kosmetikprodukte verwendet, in Wein oder Säften infiltriert, aber auch vielseitig in der Pharmaindustrie eingesetzt.
- Blut → Lebensmittelzutat, Backen & Kochen, Färbemittel (echtes Karmin; E120; hergestellt aus getrockneten, weiblichen Schildläusen; z.B. in Marmeladen, verschiedenen Getränken, Süßwaren)
- Tierisches Cholesterin → LCD-Displays wie z.B. im Fernseher, Handy, Digitalkamera, Computer
- Tierfette → Haushaltsputzmittel, Kosmetika
- Tiermehl → Fleisch,- Knochen,- oder Fleischknochenmehl; z.B. in der Zahnpasta (Knochenmehl), Düngemittel
- Ausscheidungen der Schildläuse → Schellack z.B. in Farben, Lacke, Polituren, Zigarettenproduktion aber auch in Kaugummis
- Fette & Eiweiß → Futtermittel, Kosmetika, technische Produkte, Arzneimittel
Bei der Schlachtung von Nutztieren fallen eine Reihe von Produkten an, die als genusstauglich (für die menschlichen Verzehr geeignet wie z.B. Knochen, Haut, Bindegewebe) und genussuntauglich (z.B. Futtermittel, Kosmetika, Arzneimittel) eingestuft werden. Dabei werden die Schlachtnebenprodukte in 3 Verwertungskategorien eingeteilt.
- Kategorie 1
Material mit höchstem bzw. unbestimmbaren Risiko (TSE, SRM). Heim-, Zoo-, Zirkus- und Labortiere. Umweltkontaminiertes Material. Muss vollständig als Abfall entsorgt werden. - Kategorie 2
Material, das ein Tierseuchenrisiko enthalten kann (Pharmaka, Hemmstoffe), z.B. Stalltiere, die nicht mehr aufstehen können. Dient z.B. zur Synthese von Biogas und zur technischen Nutzung der Fette. - Kategorie 3
Genusstaugliche tierische Nebenprodukte von gesund geschlachteten Tieren, ohne Anzeichen für ansteckende Krankheiten. Genusstauglich, aber nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt (Häute, Hufe, Hörner, Borsten, Federn). Aus K3-Material wird hauptsächlich Tiermehl. Knochenschrot, Blutmehl und Fett hergestellt.
Mein ganz persönliches Anliegen
Unabhängig davon, ob Fleischfresser, Vegetarier, Veganer und wie sie noch alle heißen – Tiere sind und bleiben Lebewesen! Und es ist nicht nur ein Graus, wie wir aktuell mit den Tieren umgehen, es ist unter aller Sau! Inakzeptabel!
Gleich vorweg: die Diskussion „Das passt aber nicht zusammen“ gehört jetzt nicht hierher. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Felix von Urgeschmack hat dazu einen sehr interessanten Bericht verfasst.
An alle Fleischfresser: werdet euch bewusst, dass, jedes Mal, wenn Fleisch – in welcher Form auch immer – auf eurem Teller landet, ein Lebewesen dafür sein Leben gegeben hat. Und das mit ziemlicher Sicherheit nicht freiwillig. Begegnet ihm also mit dem nötigen Respekt und seid dankbar #bewusstseinschaffen
Ich bin Personal Fitness Trainerin, Groupfitnessinstructor, Skilehrerin, Bloggerin und liebe es, bewegt durchs Leben zu gehen. Ich bin neugierig, lerne gerne dazu und gebe mein Wissen und meine Erfahrung gerne weiter – genau das war auch der Startschuss für meinen Fitness Food & Lifestyle Blog. Schau dich hier ruhig in Ruhe um, berichte mir von deinen Erfahrungen, weis mich auf Fehlerteufel hin oder hinterlass mir gerne einen Kommentar.