Zuletzt geändert am 17. Januar 2022 von Christina Brandstätter
Inhaltsverzeichnis
Vorteile des Faszientrainings
Nach neuesten medizinischen Erkenntnissen spielen Faszien für körperliche Gesundheit und allgemeines körperliches Wohlbefinden eine weitaus größere Rolle als bisher angenommen. So entstanden neue Trainingsansätze und -methoden.
Durch das Faszientraining veranlasst du die Faszien, neue Gewebsfasern zu bilden und alte zu ersetzen. So bleibt dein Gewebe und damit du selbst stabil, elastisch und fest. Du fühlst dich wohl(er). Das Zauberwort heißt hier – wie auch sonst im Training – REGELMÄßIGKEIT!
Das Faszientraining sollte regelmäßig und aus weichen, dynamischen Bewegungen bestehen. Nimm dir Zeit (Stress ist kontraproduktiv), konzentrier dich auf das, was du tust und spür in dich hinein. Durch das Training deiner Faszien ist dein Körper in der Lage, sämtliche Informationen schneller und zuverlässiger ans Gehirn weiterzuleiten. Das verbessert die Selbstwahrnehmung und das Körpergefühl.
Cellulite – ein Wort, tausend Gedanken
Wer braucht die schon? Niemand will sie, fast jede Frau kennt sie. Liebe Frauen, keine Sorge, auch die Männerwelt wurde davor nicht verschont. Nehmt euch mal einen Abend Zeit, besucht eine Sauna (dient der Regeneration!) und beobachtet. Oder ihr kneift eurem Liebsten mal im Schlaf sanft eine Pobacke zusammen – ihr werdet staunen (funktioniert meistens erst bei Ü30).
Grundsätzlich ist Cellulite erst mal nicht gefährlich – außer fürs Ego vielleicht. Aber da stehen wir drüber, gibt echt schlimmeres, nicht wahr? Cellulite entsteht durch eingelagerte und aufgeblähte Fettzellen im Unterhautgewebe. In diesem werden Schlackstoffe und Reste des Stoffwechsels eingelagert, die nicht richtig abtransportiert werden. Für den Abtransport dieser Stoffe ist das Lymphsystem zuständig. Da die Lymphe aber nicht über ein eigenes Pumpsystem, wie z.B das Blutgefässystem, verfügen, fließt der „Müll“ nicht von allein ab. Das Lymphsystem ist auf die Muskelpumpe angewiesen. Die Muskelpumpe wiederum ist für ihre Arbeit auf ein gesundes und intaktes Bindegewebe angewiesen. Und jetzt schließt sich der Kreis. Kurz: Um Cellulite loszuwerden, brauchen wir ein starkes, gesundes, elastisches Bindegewebe. Und auch die Wissenschaft sieht das so: Neueste Erkenntnisse deuten nämlich darauf hin, dass Cellulite ein Hinweis auf eine fasziale Fehlfunktion darstellt, deren Ursachen tief im Körper liegen können.
Also Ladies, auf geht’s!
Nachhaltigkeit
Das Fasziensystem reagiert zwar langsam auf entsprechendes Training, dafür aber nachhaltig. Ein netter Nebeneffekt: die Haut strafft sich (der ganze Müll im Unterhautgewebe kann endlich abtransportiert werden) und die unschönen Beulen an Po, Oberschenkeln und wo sonst noch verschwinden langsam oder werden wenigstens weniger.
Verbesserung & Prävention
Durch regelmäßiges Faszientraining haben Verfilzungen, Verhärtungen oder Verklebungen kaum eine Chance. Das durch das Faszientraining wiederhergestellte Gewebe führt zu einer Verbesserung und/oder zu einer Prävention bestimmter Beschwerden, z.B. der Klassiker #1 die Rückenbeschwerden oder spannungsbedingte Kopfschmerzen und beugt Verletzungen vor.
Optimierung Bewegungsabläufe & Motorik
Ob beim Sport oder bei alltäglichen Bewegungen, durch trainierte Faszien gelingt dir vieles leichter. Deine Körperwahrnehmung verbessert sich. Gesunde, aktive Faszien sind ein Energiebooster.
5 Fakten in 55 Sekunden
Bei meinen Recherchen bin ich über dieses Video gestolpert, das ich euch nicht vorenthalten will. Zum einen finde ich es total süß gemacht und zum anderen sind noch mal alle „hard facts“ in aller Kürze zusammengefasst:
Quelle: youtube.com
Was du tun kannst?
- gezieltes Faszientraining
- Regelmäßige sportliche Aktivität. Bei Bewegung (oder einer Massage) werden die Kollagenfasern neu ausgerichtet, die Fibroblasten produzieren frisches Hyaluron. Altes Wasser wird durch neues ersetzt, die Faszien können wieder besser gleiten.
- Wasser trinken! Viel und oft! Das elastische Bindegewebe ist ein riesiger Wasserspeicher – darin liegt vielleicht sogar das größte Geheimnis der Faszien
- Bindegewebsmassagen – dein Stoffwechsel wird leicht angekurbelt
- Akupunktur – Helen Langevin hat bewiesen, dass sich auch Akkupunktur entspannend auf das Gewebe auswirken und offenbar Schmerzen lindern kann (Ist wohl doch etwas dran an den oft belächelten uralten Heilmethoden?)
- Rolfing
- Schröpfen
Fazit
Wenn man das alles so liest, ist man dazu verleitet, gleich den Hut draufzuschmeißen, oder? Faszien sind so gut wie immer und überall beteiligt. Daher lohnt es sich in jedem Fall, aktiv zu werden und wenigstens ein paar meiner Tipps in den Alltag einzubauen. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
Die Wissenschaft schwankt noch zwischen Wissen & Glaube, steckt sozusagen noch in den Kinderschuhen. Die Faszien sind aber in den letzten Jahren vom Neben- immer mehr zum Hauptdarsteller geworden. Die Erkenntnisse der Faszien-Forschung zeigen, dass in dem bisher kaum beachteten Bindegewebe die Ursache für unerklärbare Krankheiten und Schmerzen liegt. Und das Potential ist noch längst nicht ausgeschöpft. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mir das Faszientraining (gezielte Übungen, Black Roll, Dehnen) gut getan und geholfen hat. Ich kann es jedem nur empfehlen. Das Schlimmste, was passieren kann? Du hast dich bewegt!
Good to know
- Insgesamt machen Faszien ca. 20 kg unseres Gesamtkörpergewichts aus
- Faszien werden teilweise sogar als riesiges Schmerzorgan angesehen
- Messwerte belegen, dass durch gezielte Therapie die Wasserreserven in den Faszien aufgefüllt und sie wieder geschmeidig gemacht werden können: du kannst dir die Faszien wie einen Schwamm vorstellen: durch gezielten Druck presst man das alte, abgestandene Wasser raus. Nach der Behandlung/Therapie/Training füllt sich das Gewebe wieder mit Wasser und wird wieder gleitfähiger. Im Idealfall ist dein „Schwamm“ nach der Behandlung feuchter als vor der Behandlung
- Hyaluron ist das Schmiermittel unseres Bindegewebes. Das Molekül bildet weiter Moleküle, größere und kleinere, verästelt und verzweigt sich und wird so zu einer Art Schwammstruktur, die große Mengen Wasser binden kann. Je weniger Hyaluron unser Gewebe bindet, umso schlechter steht es um unsere Beweglichkeit. Gibt es zu wenig Feuchtigkeit, wird das Gewebe rau und spröde. Hyaluron sorgt dafür, dass alles reibungslos gleitet.
- Bewegung vs. Massage – Die Eigenbewegung bringt mehr Dynamik & Schwung ins Gewebe. Allein durch den Temperaturanstieg. Pro 1°C Temperaturanstieg ca. 10% mehr Enzymaktivität
- Verklebtes, verhärtetes, verfilztes Fasziengewebe verliert seine Zugkraft und seine Flexibilität, was die Bewegungsmöglichkeiten sehr stark einschränkt. Durch das Erstarren der Faszienstruktur können Nerven eingeklemmt oder gequetscht werden – eine Ursache für unangenehme Schmerzen. Das wird oft mit Rückenschmerzen (Bandscheibenvorfall, -vorwölbung) verwechselt bzw. gleichgestellt
- Bei regelmäßiger Bewegung starten die Fibroblasten (Baumeisterzellen) innerhalb von nur drei Tagen die Produktion von frischem Kollagen und lösen so verfilzte Faszien. Bis sich aber verfilztes Gewebe vollständig und erkennbar wieder regeneriert, kann es bis zu einem Jahr dauern
- Flüssigkeitsmangel wirkt sich nachteilig auf das Bindegewebe (Faszien) aus (die Struktur verhärtet)
- Ein gesundes Bindegewebe ist in der Lage den menschlichen Körper bis ins hohe Alter elastisch und belastbar zu halten und der Alterssteifigkeit vorzubeugen
- Übersäuerung schadet den Faszien – eine Übersäuerung ist grundsätzlich nicht erstrebenswert! Durch zu viel Säure verlieren die Faszien ihre Flexibilität. Auch reizt die Säure das ohnehin schon empfindliche Gewebe und begünstigt Entzündungen
Mein Tipp: Achte auf das richtige Wechselspiel von Belastung und Erholung (Regeneration). Beim Training fügst du deinem Körper ganz kleine Mikrowunden zu – wenn diese Wunden etwas größer ausfallen, machen sich diese spätestens am übernächsten Tag in Form von Muskelkater bemerkbar. Gib deinem Körper ausreichend (was auch immer das für dich bedeuten mag) Zeit zu heilen. Zeit, um Kollagen zu produzieren und in die entsprechende Faszie hineinzuarbeiten.
Ich bin Personal Fitness Trainerin, Groupfitnessinstructor, Skilehrerin, Bloggerin und liebe es, bewegt durchs Leben zu gehen. Ich bin neugierig, lerne gerne dazu und gebe mein Wissen und meine Erfahrung gerne weiter – genau das war auch der Startschuss für meinen Fitness Food & Lifestyle Blog. Schau dich hier ruhig in Ruhe um, berichte mir von deinen Erfahrungen, weis mich auf Fehlerteufel hin oder hinterlass mir gerne einen Kommentar.