Kunde (K) kommt ohne Schuhe zu meiner Step-Aerobic Stunde. Der Kursplan im Studio X hatte sich geändert, die Uhrzeiten sind aber gleich geblieben. Dieses Gespräch liegt schon lange Zeit zurück und ich kann mich nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern, aber es hat sich ungefähr so zugetragen:
Chrissi (C): Hallo, ich bin Chrissi. Schön, dass du da bist. Du hast deine Trainingsschuhe dabei? (K betrat den Kursraum nur mit Socken)
K: Muss ich jetzt wirklich meine Schuhe holen?
C: Ja, bitte. Ohne Schuhe leider kein Step-Kurs für dich.
K: (Kunde schaut mich ganz entsetzt an, versteht die Welt nicht mehr) Ja aber bei XY habe ich noch nie Schuhe gebraucht.
C: Ja welchen Kurs hast du denn bei XY besucht?
K: Ich besuche diesen Kurs schon seit Jahren, jede Woche zur gleichen Zeit. (Bilde ich mir das nur ein, oder passt diese Antwort nicht ganz zu meiner Frage? Vielleicht habe ich mich undeutlich ausgedrückt? Ich startete einen zweiten Versuch)
C: Und welcher Kurs war das genau?
K: Pilates.
C: (Ich konnte mir ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen) Verstehe. Es gibt Kurse, da braucht man nicht unbedingt Schuhe, aber hier bei mir im Step-Kurs brauchst du bitte unbedingt rutschfeste, geschlossene Sportschuhe.
K: Ja und jetzt? (sichtlich genervt und nicht einverstanden mit meiner Ansage)
C: Würde ich mich freuen, wenn du deine Schuhe holst und mitmachst oder wir sehen uns bei der nächsten Einheit.
K: Stapfte genervt davon und kam nicht wieder.
Die Frage nach dem „Warum brauche ich Schuhe beim Step-Aerobic“ hat wohl nicht interessiert. Meine Antwort hätte folgendermaßen gelautet:
A: (Step)-Aerobic ohne Sportschuhe ist schädlich für deine Gelenke. Auch die Gefahr, dass du bei Drehungen, Sprüngen oder schnellen Richtungsänderungen ausrutschen könntest ist ohne Schuhe (nur mit Socken) enorm hoch. Und ganz ohne alles – also Barfuß – ist unhygienisch.
Ich wurde Woche um Woche ignoriert. Irgendwann starte besagter K einen erneuten Versuch, seitdem sind wir die besten Freunde.