Zuletzt geändert am 24. März 2021 von Christina Brandstätter
Inhaltsverzeichnis
Wie alles begann…
Ich weiß nicht mehr genau, wann es begonnen hat und warum, aber plötzlich litt ich unter ständigem Schwindel. Dass einem hin und wieder vom zu schnellen Aufstehen schwindelig wird, kennen sicher viele. Ja, kann passieren, wird auch weiter nicht beachtet, denn es vergeht ja gleich wieder. Aber Schwindel als ständiger Begleiter? Gerade in meinen Kursstunden war das eine Katastrophe für mich. Und nicht nur da – permanenter Schwindel schränkt echt ein. Die Lebensqualität leidet. Eine Lösung musste her. Und zwar schnell.
Die Diagnose & mein Ehrgeiz
Laut Doc war das ein so genannter Lagerungsschwindel. Nichts Schlimmes, nur extrem nervig und unangenehm. Es gibt mehrere Lagerungsmanöver, mit denen man das recht gut in den Griff bekommen kann. Fehlanzeige. Bei mir zumindest. Was nun? Instinktiv – und das mach ich recht oft, wenn der Schuh irgendwo drückt – begann ich, mich auf den Kopf zu stellen. Warum ich genau das tat, kann ich nicht sagen, aber ich hatte einfach das Bedürfnis danach…und siehe da, es wurde besser…und gleichzeitig wurde mein Ehrgeiz geweckt. Und das heißt bei mir für gewöhnlich: du übst gefälligst so lange, bis du es kannst! Fluch oder Segen? Ein schmaler Grat.
Das erklärte Ziel
Seitdem ist es mein erklärtes Ziel sowohl Kopfstand, der mittlerweile sehr gut klappt, als auch Handstand und Unterarmstand zu beherrschen. Habt ihr euch schon mal diese ganzen Videos reingezogen, in denen Kopfstand, Handstand & Co gezeigt werden, als ob das das normalste der Welt sei? Das sieht bei vielen einfach so mega locker leicht, so elegant, so graziös und einfach nur hammermäßig aus? Pfff…ich sag’s euch, das ist alles eine Lüge. Da steckt hartes, schweißtreibendes, langjähriges Training dahinter und ist eine Wahnsinnsleistung. Respekt!
Anleitungen wie man Kopfstand, Handstand & Co. in kürzester Zeit bewältigen kann gibt es im Netz wohl viele. Auch ich habe mich anfangs daran orientiert und munter drauf los probiert. Der Kopfstand klappte recht schnell ganz gut. Aber ich wollte mehr. Ich begann, in mich hineinzuhören. Zu spüren. Zu hinterfragen. Zu verstehen. Dazu später mehr.
Der FeetUp-Trainer
Bei meinen Recherchen bin ich über den FeetUp-Trainer gestoßen. Der FeetUp-Trainer verspricht einfachen und sicheren Aufstieg in den Kopfstand, ist laut Angaben der Website sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene bestens geeignet und wir von Yogalehrern empfohlen. Der FeetUp-Trainer ist ein neuer Yoga-Trend und soll nicht nur eine wunderbare Kopfstand-Hilfe sein, sondern verspricht auch Nackenverspannungen und/oder Kopfschmerzen zu lösen. Aber es lassen sich auch noch zahlreiche weitere Übungen zum Dehnen und Entspannen des Körpers machen – von „mach-ich-mit-links“ bis hin zu „wie-soll-das…ist-das-überhaupt-noch-gesund“.
Gut, der Preis von ab € 129,- für einen „Hocker“ ist jetzt nicht unbedingt etwas, was man als Schnäppchen bezeichnen könnte, sprengt aber auch nicht den Rahmen. Also war er schnell bestellt. Die Lieferung war prompt da. Der Aufbau war unkompliziert und ruck zuck erledigt. Meine Oma – die Neugier in Person – hatte da so ihre ganz eigene Theorie was das wohl wird.
Kaum war der Hocker zusammengeschraubt, stand ich auch schon Kopf. Leichter geht’s kaum. Kopf rein, Hintern hoch, Beine strecken. Fertig! Ohne Probleme, ohne großartige Anstrengung. Zu Testzwecken hab ich das auch noch ein, zwei Freunde testen lassen. Anmerkung zu den „Testpersonen“: auch diese waren sportlich, ca. in meinem Alter und haben und hatten kein Bezug zu Yoga oder diesem FeetUp-Trainer. Das Ergebis: Kopf rein, Hintern ho…das war’s. Also doch nicht soooo easy? Oder bin ich ein Naturtalent!? *haha* Habt ihr Erfahrungen damit?
Das Ergebnis
Mein Schwindel war und ist bis heute weg (auch ohne Hocker). Ob der Hocker wirklich bei Kopfschmerzen hilft, Nacken- und Schulterverspannungen lösen kann, kann ich (zum Glück) nicht beurteilen, denn dazu hätte ich unter diesen Beschwerden leiden müssen. Während dem Tippen fällt mir gerade eine liebe Freundin ein, die aktuell darunter leidet…ich weiß schon, auf welche Reise sich mein FeetUp-Trainer demnächst begeben wird. Update folgt.
Was ich aber sagen kann: zum Dehnen, Üben und ausprobieren ist der FeetUp-Trainer wunderbar geeignet und macht auch noch Spass. Gerade bei solchen Dingen wie „von der Brücke aufstehen“. Auch die Hals- Rückenmuskulatur wird gekräftigt – womit sich das lösen von Nacken- und Schulterverspannungen erklären lässt. Klare Weiterempfehlung!
Spüren – Hinterfragen – Verstehen – Das Geheimnis des Kopfstandes
Bis vor nicht allzu langer Zeit war für mich alles „über Kopf“ nicht relevant. Wozu auch? Ich war (und bin es teilweise noch – aber seit meiner Zahnregulierung 95% Verbesserung) von Kindesbeinen an Migräne geplagt. Somit war das Thema für mich durch. Außerdem konnte ich keinen Sinn dahinter erkennen, warum ich mir die Welt verkehrt ansehen sollte. Auch im Normalzustand läuft doch schon so ziemlich einiges verkehrt. Aber Minus mal Minus ergibt – zumindest in der Mathematik – Plus. So also auch hier!?
Und auch das leidliche Thema „Beweglichkeit / Dehnen“ ist mir bestens bekannt, inklusive der überwiegenden Vorteile. Im Studium oft genug gehört, in der Theorie oft genug praktiziert, in der Praxis oft genug ignoriert (das Stretching oder Dehnen ist eines der umstrittensten Themen in der Sportwissenschaft, die Meinungen über Nutzen und Schaden ändern sich regelmäßig). Zugegeben, ich sollte es besser wissen…aber ich muss ehrlich sagen, ich mochte es einfach nicht. Auch das änderte sich mit dem FeetUp-Trainer. Wozu so ein Problem alles gut sein kann?
Mein persönliches Fazit zum „Herz über Kopf“
Unabhängig von irgendwelchen Mythen, Studien, Erkenntnissen fühl(t)e ich mich hinterher frischer und energiegeladener. Die Hals- und Nackenmuskulatur wird gekräftigt, die Koordination gefördert und die Balance geschult. Und mein Problem – was ja der Grund für all das hier war – war gelöst.
Vorteile des Kopfstandes
Für gesunde Menschen hat der Kopfstand (Sirsasana) – im Yoga als der „König der Asanas“ bezeichnet – lt. vielen Yoga-Gurus viele positive Auswirkungen. Der Kopfstand…
- verbessert die Durchblutung des Gehirns, der Kopfhaut, des Gesichts, der Wirbelsäule und des Sympathikus
- hat einen Verjüngungseffekt
- hilft gegen Krampfadern, Nierenkoliken und Verstopfung
- begünstigt den Gasaustausch, die Atmung vertieft sich und die Lunge wird besser durchlüftet (in der Umkehrhaltung drücken die Bauchorgane mit ihrem Gewicht auf das Zwerchfell, so dass sich die Atmung verändert. Es entsteht eine Kompression der eingeatmeten Luft
- fördert die optimale Haltung der Wirbelsäule
- stärkt die Halsmuskulatur (was Nacken- und Schulterverspannungen lösen kann)
„Der Kopfstand stärkt geistige Klarheit und verbessert das Erinnerungsvermögen. Der Kopfstand fördert Mut, Konzentration, Willenskraft und Selbstbewusstsein. Sirsasana ist eines der besten Asanas gegen Angst “,
sagt Sunilkumar Ramachandran, Yogalehrer und Yogatherapeut aus Kerala. Innerhalb der Yogatherapie wird der Kopfstand zum Beispiel zur Heilung von Epilepsie und Gedächtnisverlust angewandt. Auch Krankheiten der Nerven, Augen oder Atemwege können geheilt werden.
Nachteile des Kopfstandes
Aber wo Licht ist, ist auch Schatten…oder so irgendwie war das doch!? Natürlich gibt es auch hierzu kritische Stimmen. In einem Artikel der Zeitschrift Viveka, die von Dr. med. Imogen Dalmann und Martin Soder herausgegeben wird, wird der „Mythos Kopfstand“ genauer untersucht:
„Statt sich über das viele Blut zu freuen, das beim Kopfstand nach unten fließt, setzt ein gesunder Körper alles daran, diesen Blutstrom wieder auf ein normales Maß zu drosseln. Unter den Bedingungen des Kopfstandes den Blutstrom so regulieren zu können, dass er ungefähr in der gleichen Weise fließt wie im Stand oder Sitzen, braucht es ein gewisses Maß an Flexibilität, man könnte auch sagen Gesundheit.“ (Viveka 17).
Richtig ist, dass der Kopfstand nicht immer eine günstige Position ist. Aufpassen solltest du bei
- hohem Blutdruck (es kann zu einem Blutstau im Kopf kommen)
- Problemen im Hals- und Nackenbereich (Bandscheibenvorfälle)
- Herzbeschwerden
- Wirbelsäulenerkrankungen (z.B. Skoliose)
- Augenproblemen
Im Zweifel sprich mit deinem Arzt des Vertrauens, deinem Physiotherapeuten, deinem Trainer. In der Zwischenzeit kannst du dir diesen spannenden Artikel zur Anatomie und Physiologie der Umkehrstellung durchlesen.
Fazit
Alles kommt zur richtigen Zeit!
Heute bin ich dankbar für diesen Lagerungsschwindel. Ohne dieses Problem (und meine instinktive Lösung) hätte ich meinen Horizont in diesem Sinne sicher nicht für erweiterungswürdig gehalten. Yoga war nie eine Option für mich. Ich brauche es laut, bunt und actionreich. Das ist vieles, Yoga aber nicht. Doch langsam strecke ich meine Fühler in diese Richtung aus. Ich möchte vor allem „beweglicher“ werden und vielleicht auch einen Haken hinter ein oder zwei dieser absolut verdrehten, biegsamen Dinge alla „was-das-soll-gesund-sein“ setzen können. Nicht, weil es im Trend liegt. Nicht, weil es alle praktizieren. Nicht, weil ich damit Geld verdienen möchte. Einfach weil ich es (irgendwann mal) kann. Ich mache das ausschließlich und alleine für mich. Und dafür eignet sich der FeetUp-Trainer hervorragend, als Einstieg aber auch als Ergänzung. Top!
Ich bin Personal Fitness Trainerin, Groupfitnessinstructor, Skilehrerin, Bloggerin und liebe es, bewegt durchs Leben zu gehen. Ich bin neugierig, lerne gerne dazu und gebe mein Wissen und meine Erfahrung gerne weiter – genau das war auch der Startschuss für meinen Fitness Food & Lifestyle Blog. Schau dich hier ruhig in Ruhe um, berichte mir von deinen Erfahrungen, weis mich auf Fehlerteufel hin oder hinterlass mir gerne einen Kommentar.