Zuletzt geändert am 23. August 2021 von Christina Brandstätter
…eine Sportpause bei Entzündungen durchaus Sinn macht?
Die Liste von möglichen Entzündungen in unserem Körper ist lang. Von eher harmloseren Sehnenscheidenentzündungen, über schmerzhafte Ohrenentzündungen bis hin zu lebensbedrohlichen Entzündungen wie z.B. Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse), Myokarditis (Herzmuskelentzündung), Enzephalitis (Gehirnhautentzündung).
Eine Entzündung (Inflammation) ist nichts anderes als eine ein Art Schutzreaktion unseres Körpers auf schädliche innere oder äußerliche Reize. Das Immunsystem registriert irgendwo im Körper einen Feind (Viren, Bakterien, Giftstoffe, Fremdkörper,…), sendet Signalstoffe aus und sorgt somit für die Entzündung. Weitere Wächter (Immunzellen) eilen zu Hilfe und bringen verschiedenste biologische Prozesse in Gang.
Sind z.B. die Atemwege betroffen, sorgen die Wächter durch Halsschmerzen, Husten, laufende Nase und Fieber für eine Entzündungsreaktion, um den Feind schnellstmöglich zu eliminieren und loszuwerden.
Entzündungen sind Stress für den Körper
Stress, der lebensnotwendig ist. Doch also Dauerzustand ungeeignet. Entzündungen sollten immer nur kurz andauern, der Schaden schnellstmöglich repariert und der Feind restlos beseitigt werden. Kommst du nun in den Genuss einer herannahenden oder bereits ausgewachsene Entzündung im Körper, läuft dein Abwehrsystem bereits auf Hochtouren. Dein Immunsystem ist beschäftigt. Es kämpft.
Sport ist Stress für den Körper
Grundsätzlich ist Sport was Gutes. Da sind wir uns einig, oder? Der Stoffwechsel wird angekurbelt, die Durchblutung verbessert, Fett wird verbrannt, Muskelmasse aufgebaut, das Herz-Kreislauf-System gestärkt…um nur ein paar Benefits zu nennen. Sport bedeutet aber auch Stress für den Körper. Sport löst Stress und Entzündungen aus. Klingt erst mal komisch, negativ, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Durch Belastungen wird der Körper stärker. Vorausgesetzt, du gibst deinem Körper die Chance zu ausreichender Regeneration.
Es wurde folgendes herausgefunden: Nach einer deutlich anstrengenden Sporteinheit – Sport soll, darf, muss anstrengend sein – waren im Körper vermehrt Stresshormone (Adrenalin und u.U. auch Cortisol) und „Entzündungsmarker“ messbar. Diese Werte waren aber sehr niedrig und in einem Bereich, den man gut verkraften kann. So trainiert der Körper seine Stressverarbeitungssysteme. Er trainiert, mit Entzündungen fertig zu werden. Mit dieser Art von Entzündungen und gleichzeitige Aktivierung des Stoffwechsels & Hormonhaushalt bleibt der Körper auf einem guten, gesunden Leistungsniveau.
Durch Training und Aktivität werden wir also stressresistent und beugen Entzündungen vor.
Entzündung + Sport = doppelter Stress für den Körper
Wenn du die letzten beiden Absätze aufmerksam durchgelesen hast, weißt du bestimmt schon, worauf das jetzt hinausläuft. Durch die Entzündung kämpft dein Körper sowieso schon an einer Front. Sport ist die Zweite.
Eine erhöhte Durchblutung (Sport) hat zur Folge, dass zwar viele Immunzellen (T-Zellen, B-Zellen,…) an genau jenen Bereich der Entzündung gelangen, aber umgekehrt können auch mehr Krankheitserreger in den Blutkreislauf und somit in den gesamten Organismus gelangen. Dies kann schwere Erkrankungen des Herzens, der Lunge oder anderen inneren Organen hervorrufen. Natürlich hängt das auch wieder von verschieden Faktoren ab. Welche Art der Entzündung liegt vor? Wie geht es mir damit? Welche Art von Sport mache ich?
Ein absolutes No-go ist die Kombi Entzündung + Antibiotika + Sport (erhöhte „Verschleppungsgefahr“).
Es kommt natürlich immer darauf an, welche Art von Entzündung vorliegt, wie weit fortgeschritten sie ist und welche Art von Sport du ausübst. Klär das am besten immer mit deinem Arzt ab.
Was du tun kannst
- Leg eine Sportpause ein bzw. verzichte auf harte Trainingseinheiten – Trainieren kann jeder, ausreichend pausieren leider die wenigsten
- Leichte, vitamin- und nährstoffreiche Kost: entlastet das Verdauungssystem, stärkt den Darm und lindert Entzündungen. z.B. Gluten, Zucker, Alkohol, Transfette, frittierte Nahrungsmittel, Fast Food, nicht-probiotische Milchprodukten fördern Entzündungen
- Ausreichend Schlaf
- Viel trinken (ungesüßte Tees, Wasser)
- Frische Luft und Vitamin D (Sonnenlicht) tanken
- Achte auf ausreichend Antioxidantien (z.B. Vitamin C, D und E, Curcumin)
- Ingwer, Kurkuma, Hagebutte, Pfeffermine, Leinsamen, Chiasamen unterstützen eine schnellere Regeneration
- Säure-Basen-Haushalt checken – Entsäuern lindert Entzündungen
- Kühlen
- Gönn dir und deinem Körper ausgedehnte Ruhephasen (Regeneration)
Ich bin Personal Fitness Trainerin, Groupfitnessinstructor, Skilehrerin, Bloggerin und liebe es, bewegt durchs Leben zu gehen. Ich bin neugierig, lerne gerne dazu und gebe mein Wissen und meine Erfahrung gerne weiter – genau das war auch der Startschuss für meinen Fitness Food & Lifestyle Blog. Schau dich hier ruhig in Ruhe um, berichte mir von deinen Erfahrungen, weis mich auf Fehlerteufel hin oder hinterlass mir gerne einen Kommentar.