Zuletzt geändert am 7. Dezember 2020 von Christina Brandstätter
Ja, richtig. Entzug. Zucker ist eine Droge (natürlich nicht offiziell) und hat Suchtpotential. Und von klein an werden wir daran gewöhnt und abhängig gemacht. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass wir in einer Abhängigkeit stecken, ohne es vielleicht auch nur zu ahnen.
Verzichtest du hingegen auf übermäßigen Zuckerkonsum oder machst einen „Entzug“ wirst du vermutlich folgendes feststellen: deutliche Verbesserung der Lebensqualität. Du wirst vitaler, fitter und leistungsfähiger. Auch bei entzündlichen Erkrankungen wie z.B. Rheuma, Arthritis oder Neurodermitis gehen die Beschwerden zurück. Und den automatischen Gewichtsverlust muss ich wohl erst gar nicht erwähnen, oder? Je deutlicher die Verbesserungen, desto fataler die vorangegangenen Ernährungs- und Konsumfehler. Mach doch den Selbstversuch. Ich freu mich auf deine Erfahrungen.
Inhaltsverzeichnis
Mach den Test!
- Schritt: weg mit raffiniertem Zucker
- Schritt: studiere die Inhaltsangaben beim Einkaufen
- Schritt: keinerlei Fertigprodukte, nur frische Zutaten
- Schritt: keinerlei Softdrinks! Achte auf einen ausgeglichen Flüssigkeitshaushalt
- Schritt: meide Getreideprodukte
- Schritt: Alternativen! Es gibt genügend gute Zuckeralternativen (Teil 5)
- Schritt: bereite dich mental auf einen (Zucker)Entzug vor
- Schritt: bitte Freunde & Familie dich zu unterstützen (und nicht in Versuchung zu führen)
- Schritt: Notfallmaßnahmen bei Heißhunger
- Schritt: durchhalten, die ersten Tage / Wochen sind die Schlimmsten
Mein Tipp: Nach und nach weniger Zucker statt kaltem Entzug. Konkrete Pläne besiegen schlechte Angewohnheiten, deshalb schreib eine Einkaufliste, überprüfe deine Liste, streiche bewusst Süßkram und sämtliche Süßungsmittel und halte dich an deine Einkaufsliste. In den ersten drei Wochen macht dein Körper eine Art Entzug durch – schlechte Laune, Heißhunger und Kopfschmerzen vorprogrammiert, da musst du durch. Es ist immer gut, wenn du vorbereitet bist, wenn dich der Heißhunger überkommt, z.B. mit getrockneten Datteln oder dunkler (mind. 80%) Schokolade. Oder du versucht einer meiner SOS-Maßnahmen.
Was du tun kannst
- Bewusstsein schaffen! Werde dir darüber klar, dass wir grundsätzlich auch ohne zusätzlichen Zucker auskommen würden
- Überprüfe dein Zuckerverhalten – wie siehts mit dem Schokoladen-Geheimfach aus? Wie sieht dein Einkauf aus?
- Halte dich an Mehrfach- und Vielfachzucker (komplexe Kohlenhydrate)
- Verantwortung übernehmen. Verantwortung für das, was wir essen. Was wir unserem Körper zuführen. Denn wir haben nur diesen einen. Gib gut acht darauf!
- Bewusst genießen! Auch wenn’s mal die ultimative Zuckerbombe sein sollte – genieß es! Es kommt ja nicht jeden Tag vor
- Zuckeralternativen! Finde eine passende Lösung für dich, Alternativen gibt es schließlich genug. Keine Ausreden.
- Weg mit Limonaden, Softdrinks, Cola und Co. Wasser und ungesüßte Tees.
- Frisches Obst und Nüsse statt Chips & Schokolade
- Regelmäßige Bewegung (steht nur der Formhalber hier, das weißt du ja sowieso schon)
- Keine bis sehr, sehr, sehr, sehr wenig Fertigprodukte
- Trink ausreichend
- Zu zweit geht’s leichter. Such dir gegebenenfalls einen Verbündeten.
- „Essen nach 18:00 Uhr – schadet nur“ – tatsächlich geht’s hier um die Ruhephase. Gönn deinem Körper mindestens 12 Stunden ohne Essen. Klingt simpel, hilft viel.
- Geh auf keinen Fall hungrig einkaufen!
- Wirf einen Blick auf die Verpackung / Zutatenliste
Good to know
- Zu den freien Zuckern zählen Zuckerarten wie Traubenzucker (Glucose, Dextrose), Haushaltszucker (Saccharose), Fruchtzucker (Fructose), Malzzucker (Maltose) oder auch Zucker in: Honig, Sirupen, Dicksäften, Fruchtsäften. Nicht dazu zählt Zucker aus frischem Obst, Gemüse oder Milchprodukten.
- Durch eine zuckerreduzierte Ernährungsweise verbessert sich nicht nur das Hautbild, sondern du fühlst dich fitter und energiegeladener
- Bei stetig hoher Zuckerzufuhrt leiden die Geschmacksknospen. Diese gewöhnen sich an die Süße und gaukeln uns ständig vor, dass Lebensmittel nicht mehr süß genug sind. Als Konsequenz wollen wir dann nur noch mehr Zucker → die gute Nachricht: durch eine Reduktion der täglichen Zuckermenge (Entzug), nehmen wir den natürlichen süßen Geschmack wieder intensiver wahr
- Einfach- und Zweifachzucker sind sehr gut wasserlöslich und schmecken sehr süß. Beim Mehrfahrzucker hingegen kommt der süßliche Geschmack eher erst beim gründlichen Kauen zum Vorschein
- Melasse ist quasi ein Abfallprodukt bei der Zuckerherstellung. Weil hier noch Mineralien und Spurenelemente enthalten sind, wird Melasse gerne als gesundes Nahrungsergänzungsmittel verwendet und eingenommen. Ist aber nicht jedermanns Sache, starker Eigengeschmack
- Der Körper stellt Traubenzucker, also Glucose oder Dextrose, selbst her in dem er komplexe Kohlenhydrate z.B. aus Gemüse oder Vollkornprodukte aufspaltet. Durch diesen Umbauprozess gelangt der Zucker gleichmäßig und langsam ins Blut
- Glykogen wird immer gleichzeitig mit Wasser gespeichert und auch wieder abgebaut – das ist u.a. der Grund, warum es gerade in den ersten Tagen einer Diät zu erheblichen Gewichtsverlust (Wasserverlust) kommen kann
- Der Blutzuckeranstieg bei Fructose ist zwar nicht so steil (wie bei Haushaltszucker), hat aber eine höhere Potenz, eine Fettleber zu verursachen – Fructose, insbesondere die industriell hergestellte Variante, ist nicht wertvoller als der gewöhnliche Haushaltszucker
Fazit
Unser Körper ist nicht auf Haushaltszucker angewiesen um reibungslos zu funktionieren. Zucker ist nichts anderes als ein Genussmittel und sollte immer sparsam verwendet werden. Wie alle Genussmittel kann auch Zucker zur Sucht werden. Doch ganz auf Zucker verzichten muss nicht sein, es gibt genügend Alternativen. Und wenn’s auch mal die „volle Dröhnung“ ist, dann…genieß es in vollen Zügen! Solange du dir diese volle Dröhnung nur hin und wieder gibst und ansonsten gut mit dir und deinem Körper umgehst, geht davon die Welt nicht unter. Du weißt ja: die Dosis macht das Gift!
Weitere spannende Fakten zum süßen Gift:
Teil 1: Zucker, das süße Gift – Basics
Teil 2: Zuckerstoffwechsel & Heißhunger – was macht unser Körper mit dem Zucker
Teil 3: Hide & Seek – Sparschiene Zucker
Teil 4: Zucker & seine Auswirkungen auf unseren Körper
Teil 5: Zucker & die Alternativen
Teil 6: Zuckerentzug als Sugarholic? Geht das?
Ich bin Personal Fitness Trainerin, Groupfitnessinstructor, Skilehrerin, Bloggerin und liebe es, bewegt durchs Leben zu gehen. Ich bin neugierig, lerne gerne dazu und gebe mein Wissen und meine Erfahrung gerne weiter – genau das war auch der Startschuss für meinen Fitness Food & Lifestyle Blog. Schau dich hier ruhig in Ruhe um, berichte mir von deinen Erfahrungen, weis mich auf Fehlerteufel hin oder hinterlass mir gerne einen Kommentar.