Zuletzt geändert am 3. Dezember 2020 von Service-Team der DATEA
Zucker liefert Energie. Er ist der Treibstoff für unseren Körper. Blöd nur, dass wir gar keinen extra Zucker brauchen, um an unseren Treibstoff ranzukommen.
Inhaltsverzeichnis
Zuckerstoffwechsel
Purer Zucker, z.B. in Süßigkeiten, geht sehr schnell in hoher Dosierung ins Blut. Doch als aller erstes bekommen unsere Zähne und das Zahnfleisch den Zucker zu spüren. Er mischt sich im Speichel mit Bakterien und bildet eine Säure, die den Zahnschmelz angreift. Nachdem werden die mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate im Magen-Darm-Trakt zu kleinsten Zuckereinheiten (Glucose) aufgeschlüsselt. Der Blutzuckerspiegel steigt. Ein plötzlicher, zu hoher Anstieg des Blutzuckerspiegels kann gefährlich werden. In weißer Voraussicht ruft der Körper nun das „Zuckertaxi“ – das Insulin. Das Hormon Insulin – welches in der Bauchspeicheldrüse produziert wird – sorgt dafür, dass überschüssiger Zucker aus dem Blut in die Zellen transportiert werden kann. Dort wird Zucker dann entweder zur Energiegewinnung verbrannt oder bei einem Überschuss in der Leber und in den Muskeln eingelagert. Ist auch hier der Platz voll, wird die überschüssige Glucose in den Fettzellen eingelagert und dort in Körperfett umgewandelt und gespeichert. Hüftspeck lässt grüßen! Jetzt wird es spannend. In seiner Not – rasanter, plötzlicher Anstieg des Blutzuckerspiegels – produziert der Körper vorausschauend mehr Insulin als notwendig, um Herr der Lage zu werden. Das führt dann zu – wer hätte es gedacht – einer Unterzuckerung. Jaja, ich weiß, das klingt erst mal alles verwirrend. Aus der Sicht deines Körpers nicht. Gerade noch war es viel zu viel, jetzt viel zu wenig. Wir fühlen uns auf einmal müde, ausgelaugt und unser System verlangt nach einem neuen Energiekick. Dem Gehirn wird gemeldet: „Mehr! Mehr Zucker! Sofort!“ – darf ich vorstellen: der Heißhunger! Runde zwei beginnt. Wenn ihr mich fragt, eindeutig Suchtpotential! Dieser ganze Prozess dauert ca. 45-60 Minuten.
Zucker ist böse! Ist er das? Wirklich?
Fakt ist: Zucker liefert Energie. Der kleine Zuckerbaustein Glucose (Traubenzucker) ist der Treibstoff für unseren Körper. Vor allem Herz und Gehirn (ver)brauchen viel Glucose (Zellnahrung). Bevor du dir jetzt aber Unmengen an Süßkram und Co reinstopfst, bedenke folgendes: wir brauchen nicht zwingend Zucker, um an unseren Treibstoff ranzukommen. Blöd, oder? Denn der Körper kann den nötigen Brennstoff durch Umwandlung von kohlenhydratreichen Lebensmitteln wie Brot, Getreide, Nudeln, Kartoffeln, Obst oder Gemüse auch selbst herstellen. Sogar aus Fett und Eiweiß ist das möglich. Wie frustrierend, findet ihr nicht!? Aber ich finde es immer wieder aufs Neue erstaunlich, was unser Körper alles kann. Und es geht noch weiter. Nicht nur, dass wir eigentlich gar keinen zusätzlichen Zucker bräuchten, nein, Zucker verfügt über keinerlei (wichtige schon gar nicht) Nährstoffe und liefert stattdessen nur „leere“ Kalorien. Zucker ist unterm Strich ein reines Genussmittel.
Naschkatzen müssen jetzt stark sein, denn die unschöne Wahrheit: Dauerkonsum von Zucker – bewusst oder unbewusst – macht uns müde, schlaff, unfit, dick und krank.
Wenn die Speicher voll sind
Isst du Kohlenhydrate, egal in welcher Form, werden sie entweder sofort verbrannt oder eingelagert. Glukose wird als Glykogen (Speicherzucker) im Körper – vor allem in der Leber und der Muskulatur – gespeichert. Sind die Speicher nun randvoll – was beim aktuellen Überangebot an Lebensmitteln und meist eher doch bequemen Lebensstil kein Wunder ist – und wird der überschüssige Zucker nicht unmittelbar verbrannt, wird er in Fett umgewandelt. Fette speichern Energie und können gut in Zellen – für schlechte Zeiten – gelagert werden.
Warum speichert der Körper überhaupt Zucker / Energie?
Nachts z.B. greift der Organismus auf Glykogen zurück, denn auch nachts will dein Körper gut versorgt sein (autonome Funktionen wie Atmung, Herzschlag, Stoffwechsel, Verdauung,…) Die Zellen können das Glykogen nicht verbrennen, weshalb die Leber das Glykogen wieder in Glucose umwandeln muss. Die Muskeln sind da etwas egoistischer. Sie bauen (Muskel)Glykogen nur ab, wenn sie selbst Energie benötigen.
Körpereigene Fettdepots können sich – wie ich auch aus eigener Erfahrung weiß – sehr lange, sehr hartnäckig halten. Glykogen hingegen wird nur etwa für 24 Stunden gespeichert. Dauert eine Notzeit länger – Stichwort: Diät – stellt der Körper sofort auf „Hungerpanik“ und produziert den Traubenzucker selbst. Das passiert hauptsächlich in der Leber, die dann körpereigenes Eiweiß zu Traubenzucker umbaut – Mukis ade!
Weitere spannende Fakten zum süßen Gift:
Teil 1: Zucker, das süße Gift – Basics
Teil 2: Zuckerstoffwechsel & Heißhunger – was macht unser Körper mit dem Zucker?
Teil 3: Hide & Seek – Sparschiene Zucker
Teil 4: Zucker & seine Auswirkungen auf unseren Körper
Teil 5: Zucker & die Alternativen
Teil 6: Zuckerentzug als Sugarholic? Geht das?
Ich bin Personal Fitness Trainerin, Groupfitnessinstructor, Skilehrerin, Bloggerin und liebe es, bewegt durchs Leben zu gehen. Ich bin neugierig, lerne gerne dazu und gebe mein Wissen und meine Erfahrung gerne weiter – genau das war auch der Startschuss für meinen Fitness Food & Lifestyle Blog. Schau dich hier ruhig in Ruhe um, berichte mir von deinen Erfahrungen, weis mich auf Fehlerteufel hin oder hinterlass mir gerne einen Kommentar.